2010/01/29

Aus der Schublade

Vor einigen Monaten habe ich anhand einer aktuellen Lektüre bereits über das mysteriöse Leben des amerikanischen Schriftstellers Jerome David Salinger berichtet, der – wie gestern bekannt wurde – am 27. Januar dieses Jahres verstorben ist. Der 91-jährige Autor lebte seit 1965 zurückgezogen und hat seitdem nichts mehr veröffentlicht, weil ihn angeblich der Erfolg seines einzigen Romans Der Fänger im Roggen derart überwältigt und ihm solche Angst gemacht hat.

Jetzt rätseln viele Literaten und Leser, was sich wohl in der Schublade des Schriftstellers verstecken könnte. Einige Quellen sagen, er habe auch nach seinem Rückzug aus der Öffentlichkeit weiter geschrieben, auch wenn er nichts veröffentlicht hat. Andere wiederum sind der Meinung, dass er nichts mehr zu Papier gebracht hat.
Wir dürfen auch gespannt sein, ob diejenigen Informationen stimmen, wonach er die eine Hälfte seiner unveröffentlichten Manuskripte so gekennzeichnet hat, dass sie nach seinem Tod ohne Bearbeitung erscheinen dürfen, die andere wiederum so, dass sie noch überarbeitet werden müssen, bevor sie herausgegeben werden.

Was mag so ein Mensch wohl gedacht und geschrieben haben? Hat er vielleicht seinen Erfolg und seinen Rückzug literarisch verarbeitet und quasi eine Erklärung dafür geliefert, weshalb er sich zu einem derart radikalen Schritt entschieden hat? Was war der unmittelbare Auslöser seiner Abkapselung und seiner Entscheidung, nichts mehr zu veröffentlichen, die er ja erst lange Jahre nach dem Erscheinen seines einzigen Romans gefällt hat.
Fragen über Fragen, auf die vielleicht sein literarischer Nachlass Antworten geben wird, aber womöglich hat Salinger seine Geheimnisse und innersten Gefühle auch mit ins Grab genommen.

2010/01/24

Wind of Change

Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole oder langweilig werde: An dieser Nachricht, die  ich heute im Netz gelesen habe, kann ich als Musikfan und alter Rock 'n' Roller nicht so einfach vorbeigehen. Zwei Jahre, bevor die im vorigen Beitrag erwähnte legendäre Band KISS ihr erstes Album veröffentlichte, erschien im Jahre 1972 ebenfalls die erste Platte einer deutschen Band, die seither Kultstatus erlangt hat, nämlich der Scorpions.

Heute hat die Band auf ihrer Homepage verkündet, dass im März dieses Jahres unter dem Titel Sting in the Tail das definitiv letzte Album der Band erscheinen wird. Nach der anschließenden, wohl bis 2012 andauernden ausgiebigen Welttournee soll dann endgültig Schluss sein. Nach eigenen Angaben handelt es sich um eine der besten Platten, die sie je aufgenommen haben, und sie haben diese Entscheidung getroffen, weil sie auf dem Höhepunkt aufhören möchten.

Ob man nun die Scorpions mag oder nicht: Fakt ist, dass sie vor allem im Osten Europas, aber auch in anderen Teilen der Welt immer ein Aushängeschild Deutschlands waren, die man wie das sehr oft der Fall ist im Ausland wohl immer viel mehr geschätzt hat, als in ihrer Heimat. Und Fakt ist auch, dass man Klaus Meine und Rudolf Schenker nicht ansieht, dass sie mittlerweile schon über sechzig Jahre alt sind. An den Höhepunkt ihrer Karriere, das Lied Wind of Change im Jahre 1990, konnten sie natürlich nicht mehr anknüpfen, aber sowohl davor, als auch danach verbuchten sie weltweit beachtenswerte Chartplatzierungen und gaben eine Reihe von ausverkauften Konzerten.

Wenn sie also vermutlich um 2012 herum die Gitarren endgültig ablegen, werden seit der ersten Platte genau vierzig Jahre vergangen sein und seit der Gründung der Scorpions 47 Jahre! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, vor allem, wenn man an die Lebensdauer der Bands von Heute denkt.

Obwohl die Gruppe nie zu meinen absoluten Lieblingsbands gehört hat, ziehe ich bildlich gesprochen hiermit vor ihr den Hut und bedanke mich für all die fantastischen Lieder, mit denen sie die Rockmusik bereichert haben. Man denke nur an The Zoo, Still Loving You, Rock You Like a Hurricane, White Dove, You and I oder Send Me an Angel. Mit den Scorpions verlässt definitiv eine der größten Rockbands die Bühne.

2010/01/20

You Wanted the Best... You Got the Best!

Wie das beigefügte imposante Foto belegt, verspricht das private Konzertjahr 2010 dermaßen gut zu werden, wie ich es wohl noch nie erlebt habe. Nach den Konzerten von Rammstein und Metallica haben wir uns nämlich mit meinem Bruderherz heute Tickets für die Show einer legendären Band gesichert.
Im Mai erweisen sich auch die vier Jungs von KISS die Ehre und versprechen eine bombastische Show mit alten Klassikern und den Songs vom neuen Album Sonic Boom. Ich glaube, wenn es um Rock und um Show – und natürlich um Merchandising! – geht, dann gibt es nicht viele Bands, die es mit den geschminkten Jungs um Paul Stanley und Gene Simmons aufnehmen können, obwohl sie seit fast vierzig Jahren auf der Bühne stehen. Furiose Rocksongs werden im Mai wohl genauso zum Besten gegeben werden, wie einige ihrer schönsten Balladen, gepaart natürlich mit einer heißen Bühnenshow.
Ich freue mich schon jetzt darauf, denn es könnte leider zugleich den letzten Auftritt von KISS in der Nähe bedeuten. So oft gehen sie ja nicht mehr auf Tour, vor allem nicht außerhalb der Vereinigten Staaten, und zwischen den beiden letzten Studioalben Psycho Circus und Sonic Boom sind auch elf Jahre verstrichen.

2010/01/15

Schmerz lass nach!

Weiß der Geier, was mit meinem Arm los ist... seit Montag Früh spüre ich in der Gegend meines rechten Schultergelenks einen stechenden Schmerz, wenn ich meinen Arm in bestimmter Art und Weise bewege. Es könnte ein eingezwickter Nerv, aber auch eine Entzündung sein. Ich denke, ich habe mir meinen Arm ziemlich unglücklich im Schlaf verrenkt, da ich am Sonntagabend noch überhaupt keine Probleme hatte, aber genau weiß ich es nicht. Es kann auch eine unbemerkte falsche Bewegung gewesen sein, die nicht gleich wehgetan hat.
Am Dienstag und Mittwoch war es ziemlich schlimm, da konnte ich einige Sachen nur mit Mühe machen und auch nur schwer meinen Arm heben. Zwischenzeitlich geht es etwas besser, vielleicht auch dank der Creme, die ich nun verwende, aber es ist noch längst nicht perfekt. Ich hoffe, die Schmerzen legen sich bald und ich muss damit nicht zum Arzt.

2010/01/11

Ohne Knete keine Fete

Ein amüsantes Weihnachtsgeschenk hat meine kleine Nichte da nachträglich bekommen, muss ich schon sagen. Drei verschiedenfarbige Knetmassen samt dazugehörigen Körper- und anderen Einzelteilen, mit denen man eine kleine Band zusammenstellen kann. Dabei sind natürlich, was Form und Farbenkonstellation betrifft, der Fantasie kaum Grenzen gesetzt, wie das beigefügte Beispiel zeigt. Mit weiterer, extra gekaufter Knetmasse lässt sich das Spektrum noch erweitern.
Am witzigsten ist es zweifelsohne, mit dem beigefügten Hilfsmittel, das die Knete in Spaghettiform bringt, die Haare zu gestalten. Völlig unterschiedliche Frisuren sind dabei möglich, und auch diverse Schnurrbart- und Bartformen sehen an den Figuren sehr komisch aus, wie ich gestern feststellen konnte.
Ja, ja, für eine kurze Zeit bin ich dabei nämlich wieder zum Kind geworden und habe mich köstlich amüsiert. Es scheint, als wäre tatsächlich etwas dran, dass von Zeit zu Zeit das Kind im Manne zum Leben erwacht. Ich denke jedoch, dass man sich dafür keineswegs zu schämen braucht, schließlich waren wir alle einmal klein, und wenn es in der Familie Nachwuchs gibt, dann sind die Kleinen für solch ein Verhalten sogar mehr als dankbar, glaube ich. Sie wollen schließlich alle immer spielen!


2010/01/07

Unbewohnt

Die Ausgangssituation im Roman Die Arbeit der Nacht des zeitgenössischen österreichischen Autors Thomas Glavinic hat mich neugierig gemacht: Jonas, ein durchschnittlicher junger Mann, wacht eines Morgens auf und merkt schon bald, dass er das letzte Wesen auf der Erde ist.
Was mich am Anfang des Werks noch fasziniert und gefesselt hat, wird aber – meines Erachtens – nach und nach ziemlich langweilig, zumal der Roman knapp vierhundert Seiten umfasst. Jonas geht in die Wohnung wildfremder Menschen, installiert in seiner Wohnung und an zahlreichen Orten Wiens Videokameras, um das Geschehen im Allgemeinen und sein Verhalten in der Nacht zu beobachten und reist in der Welt umher.
Einige Gedanken im Buch habe ich als wertvoll und gut geschrieben empfunden, aber ich bin der Meinung, dass man das Geschehen viel knapper hätte beschreiben können. Zudem finden sich im Laufe der Handlung diverse Momente, die nicht näher beschrieben werden und bei denen ich gedacht und gehofft habe, dass diese am Ende aufgeklärt werden. Dem ist aber nicht so, und folglich hatte ich das Gefühl, dass sie vom Autor im Grunde vollkommen nutzlos eingesetzt wurden.
Alles in Allem war ich nach Beendigung des Romans ziemlich enttäuscht, auch wenn die Grundidee und einige Stellen gut sind. Der unterhaltsame und in einem vollkommen anderen Stil geschriebene Glavinic-Roman Wie man leben soll, den ich vor einigen Jahren gelesen habe, hat mir viel besser gefallen, als dieses Werk.

2010/01/03

Loddar

Ist das denn die Möglichkeit? Die Boulevardpresse rätselt seit gestern, ob in naher Zukunft auch die vierte Ehe von Lothar Matthäus in die Brüche geht, denn die Anzeichen vermehren sich... und das nach nur einem Jahr!
Ich möchte hier über keinen persönlich ein Urteil fällen und äußere mich an dieser Stelle nur über solch ein Verhalten, das ich – um es vorsichtig zu formulieren – überhaupt nicht verstehen kann.
Wieso heiratet ein Mann auch ein viertes Mal, wenn es schon vorher dreimal nicht geklappt hat? Noch dazu wenn die Ehen allem Anschein nach immer schneller in die Brüche gehen? Wieso denkt er nicht darüber nach, bevor er erneut „Ja“ sagt, oder wieso begnügt er sich nicht mit einer „schlichten“ Lebenspartnerschaft?
Andererseits: Was bewegt eine Frau dazu, einen Mann zu heiraten, der schon dreimal geschieden ist? Glaubt sie allen Ernstes, dass sie derart wunderbar und perfekt ist, dass der Mann für immer und ewig an ihrer Seite bleiben und sein früheres Verhalten von Grund auf ändern wird?
Ehrlich gesagt kann man bei so viel Dummheit – und zwar was beide Seiten betrifft – nur den Kopf schütteln. Wenn jedoch in diesem Fall und in ähnlichen Fällen eher Ruhm, Ehre und Geld die entscheidende Rolle beim „Ja“ der Dame spielen, dann ist dieses berechnende Verhalten wohl noch schlimmer, als Dummheit an sich.
Wir dürfen gespannt sein, wann das endgültige Aus bestätigt und nach wie viel Zeit eine weitere Ehe verkündet wird. Ich befürchte nämlich, das ist alles nur eine Frage der Zeit.

2010/01/01

10 in 2010

Kennt irgendjemand noch das Lied mit diesem mehr als aktuellen Titel aus dem Jahre 1996 einer Punk-Rock-Gruppe aus Los Angeles mit dem Namen Bad Religion? Ein Lied aus einem anderen Jahrzehnt, aus einem anderen Jahrhundert, ja sogar aus einem anderen Jahrtausend? Cooler Song, und wie immer, wenn es um Bad Religion geht, sozialkritisch bis zum geht nicht mehr. Dieses hier handelt nämlich von der drohenden Bevölkerungsexplosion.

Aber kehren wir zum gestrigen Abend zurück: auch wir haben Silvester erfolgreich überstanden. Den ziemlich leisen Rutsch ins neue Jahr konnten nur einige Raketen und Böller stören, die wie üblich auf der Straße von einigen Menschen gezündet wurden, die anscheinend nichts Besseres zu tun haben. Ansonsten saßen wir beisammen, hatten ein feines Abendessen, haben uns unterhalten und ein wenig ferngesehen, obwohl das Programm im ungarischen Fernsehen – so habe ich das Gefühl – Jahr für Jahr schlechter wird.
Um halb zwei herum ging es dann – wieder zu Hause – ab ins Bett, und das Beste am verhältnismäßig frühen Schlafengehen ist ja, dass man am Neujahrstag nicht das Gefühl hat, dass man am liebsten im Bett bleiben und nichts anderes, als nur schlafen möchte. So hatten wir auch vom ersten Tag des neuen Jahres etwas und mussten nicht den ganzen Tag wie Schlafwandler umherlaufen.

Ein Wochenende bleibt noch, um ein wenig zu entspannen, aber ab Montag heißt es dann wieder: An die Arbeit! Neue Herausforderungen und Aufgaben warten, ohne dabei das bisher Erreichte und Geschehene zu vergessen.