2012/12/31

Ade 2012

Unglaublich, aber schon wieder ist ein ganzes Jahr vorübergegangen, fast wie im Schnellflug. Wir wollten es damals als Kinder unseren Eltern und Großeltern nicht glauben, aber mit zunehmendem Alter merke auch ich, dass die Zeit viel schneller zu vergehen scheint. Die Arbeit, die täglichen Aufgaben und Sorgen, die wenige Freizeit und die kurzen Urlaubstage tragen allesamt dazu bei, dass zwölf Monate scheinbar wie im Zeitraffer vergehen.

Das heute zu Ende gehende Jahr war für uns überwiegend ein angenehmes, gutes. Privat war es sehr schön, die Entwicklung unseres Sohnemanns und meines nur um ein halbes Jahr älteren Neffen zu beobachten. Tagtäglich fallen einem neue Details und Einzelheiten auf, alle paar Tage machen oder sagen sie etwas, was sie zuvor noch nicht konnten. Und sieht man sich die Fotos von vor ein paar Monaten an, dann merkt man auch gleich, was einem im Alltag nicht auffällt: wie sehr sie sich verändern, wie schnell sie größer werden.
Schon bald werden wir, wie wir hoffen, die Möglichkeit haben, diese Entwicklung erneut von Anfang an zu beobachten und uns Momente für die Ewigkeit einzuprägen, die uns beim ersten Mal nicht aufgefallen und die beim zweiten Kind ganz einfach anders sind. Auch diese freudige Nachricht gehört zu den Höhepunkten des Jahres.

Beruflich gibt es zwar einige ungünstige Veränderungen, und es ist noch unklar, wo diese genau hinführen werden, aber es wird schon irgendwie werden. Ich für meinen Teil mache meinen Job, alles andere hängt dann nicht mehr von mir ab. Nach drei Jahren habe ich die Doktorausbildung, von der ich hier einst berichtet hatte, erfolgreich beendet. Im Januar wartet das Rigorosum auf mich, und danach muss ich „nur mehr“ die bereits begonnene Dissertation beenden und einreichen. Wenn ich noch hinzufüge, dass ich auch das nach Möglichkeit noch im nächsten Jahr schaffen möchte, dann erklärt das vielleicht auch ein wenig, weshalb es auch in diesem Jahr hier im Blog nicht jede Woche, geschweige denn jeden Tag etwas Neues zu lesen gab. Dies wird sich vermutlich leider auch im neuen Jahr nicht ändern.

Trotzdem – oder gerade deswegen – danke ich hiermit allen Lesern dieses Blogs, dass sie mir auch 2012 treu geblieben sind und hin und wieder auch einen netten Kommentar hinterlassen haben. Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein auf allen Fronten erfolgreiches 2013! Wir lesen uns!

2012/12/23

Frohes Fest!

Erneut heißt es: Noch wenige Stunden bis Heiligabend, deshalb gebührt es sich so, dass ich jedem, der hier mitliest, ein wunderschönes, gesegnetes Weihnachtsfest und einige ruhige Tage im Kreis der Familie, Freunde und Bekannten wünsche.

Wie im Vorjahr, möchte ich all meinen lieben Lesern folgende Gedanken im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Fest ans Herz legen: Lasst uns daran denken, was in all dem Trubel eigentlich zu Weihnachten wichtig sein sollte und was wir im Grunde feiern. Genießt den Augenblick und das Beisammensein, tankt Kraft für die bevorstehenden Wochen und Monate. Gedenkt dabei derjenigen, mit denen wir leider nicht mehr gemeinsam feiern können.

Und denkt ein bisschen auch an diejenigen, die es nicht so gut haben, wie wir. Es soll ja tatsächlich Menschen geben, die stets wegen Weihnachten nörgeln: Ich mag den und den aus der Familie nicht, ich hasse Geschenke besorgen, ich kann dieses und jenes Weihnachtsessen nicht leiden, ich kann dies und das nicht ausstehen… denkt ein bisschen an die Kinder und nicht mehr ganz so jungen Menschen, die alles dafür geben würden, zumindest zu Weihnachten ein Dach über dem Kopf zu haben, oder nicht getrennt von der Familie zu sein, nicht in einen Krieg verwickelt zu sein, nicht im Krankenhaus zu liegen, eine warme Mahlzeit oder überhaupt eine Mahlzeit auf den Tisch zu bekommen und und und.

Es freut mich, dass ich in diesem Jahr so viele Berichte über diverse Spendenaktionen und Sammlungen in den ungarischen Medien gesehen, gehört und gelesen habe, wie noch nie. Natürlich hängt das leider teilweise mit der schlechten wirtschaftlichen Situation zusammen, dass solche Aktionen überhaupt notwendig sind, aber andererseits war mir stets wohl ums Herz, dass es so viele Menschen gibt, die zumindest zu Weihnachten helfen wollen und etwas geben.
In diesem Sinne: Lasst uns froh darüber sein, was wir haben und ein bisschen an diejenigen denken, die auch in diesen besinnlichen Tagen leiden müssen.

Und für diejenigen, die bis zum letzten Absatz durchgehalten haben, noch ein Schmankerl am Ende: Für uns persönlich wird es in diesem Jahr erneut ein ganz besonderes Weihnachtsfest. Im Vorjahr haben wir das erste Fest zu Dritt gefeiert, die regelmäßigen Leser werden sich daran erinnern. In diesem Jahr wird es nicht weniger besonders sein: Wenn alles gut geht, ist es nämlich unser letztes Weihnachtsfest „nur“ zu Dritt… :-)

2012/12/13

I'm horny

Vor mehr als dreieinhalb Jahren – unglaublich, wie die Zeit vergeht! – habe ich an dieser Stelle über das Debütwerk von Joe Hill, dem Sohn von Stephen King, berichtet. Damals war ich recht zufrieden mit seinem Werk, und so war es keine Frage, dass ich auch den zweiten Roman mit dem Titel Horns (dt. Teufelszeug) lesen möchte.
Leider hat mir das zweite Buch weitaus weniger gefallen, als das Debüt. Nicht nur, weil es – wie sein Vorgänger – etwas langatmig ist, sondern wegen der Geschichte an sich. Dabei wäre die Grundsituation ja noch recht spannend: Ig Perrish wacht eines Tages auf und merkt, dass ihm Hörner gewachsen sind. Er ist sowieso schon quasi geächtet in seiner Heimatstadt, weil alle glauben, er hätte seine Freundin umgebracht – auch wenn er nie dafür verurteilt wurde. Nun erfährt er nach und nach auch, dass er nicht nur auf mysteriöse Weise eine neue körperliche, sondern auch eine neue geistige Eigenschaft erworben hat: Menschen, die er trifft, haben plötzlich das Bedürfnis, ihm ihre tiefsten und bösesten Sehnsüchte mitzuteilen.

Unter dem Bann der Hörner gesteht ihm sein Bruder Terry, dass der Mörder von Igs Freundin ihr gemeinsamer Jugendfreund Lee ist, und auch Terry selbst eine kleine Rolle beim Mord spielte. Danach versucht er Lee nach all den Jahren zur Rechenschaft zu ziehen, wobei wir jedoch eine viel zu ausführliche Schilderung der Ereignisse aus der Jugend erhalten.
Das Ende des Romans, das ich nicht verraten will, ist zwar nachvollziehbar, doch erhalten wir keine Antwort auf den Ursprung der Hörner, die dahinter steckenden Fähigkeiten oder ähnliches, weshalb der Schluss ein wenig enttäuscht. Damit im Zusammenhang steht, dass sich auch das Verhältnis zwischen den Ereignissen der Gegenwart und der Vergangenheit viel zu sehr in Richtung der Letzteren verschiebt. Alles in allem würde ich also denjenigen, die sich für das Werk von King junior interessieren eher den ersten Roman empfehlen, als den zweiten. Oder aber gleich den Altmeister selbst, dessen neuer Roman 11/22/63 als nächstes auf meiner Leseliste steht!

2012/12/04

A Question of Time

Depeche Mode ist eine Kultband, keine Frage. Ich bin zwar kein knallharter Fan, besitze kein Album von ihnen, war noch nie bei einem Konzert, aber ich mag die Musik wirklich gern. Sowohl die älteren, als auch die neueren Sachen, die ich kenne. Doch zum Mainstream würde ich die Band nicht zählen, in dem Sinne, in dem zum Beispiel Sting, Elton John oder Tom Jones zum Mainstream gehören. Diese Musiker haben nämlich Fans aus vielen Altersgruppen – vor allem auch aus dem älteren Semester –, querbeet durch die Gesellschaft.
Anscheinend sind aber auch die Entscheidungsträger bei den großen Firmen dieser Welt in die Jahre gekommen und werden so langsam von jüngeren und frischeren Arbeitskräften abgelöst. Und deshalb müssen wir uns nach und nach daran gewöhnen, dass die Musik unserer Kindheit – das heißt, der Kindheit der Mitte bis Ende Dreißiger – den Weg in die Medien und in die Werbung findet. Den Weg in den Mainstream. Im Falle von Depeche Mode: Vom Synthie-Pop (und von der Gothic-Szene) zum Mainstream. In diesem Sinne sind DM also wohl die neuen Stings, Elton Johns und Tom Jones’ dieser Welt.

Warum? Nun, weil in diesen Wochen gleich zwei Werbespots mit der Musik von Depeche Mode im Fernsehen angelaufen sind. (Vermutlich auch anderswo in Europa, aber hier bei uns in Ungarn auf jeden Fall.) Einerseits der Armani-Spot für ein neues Parfum mit dem Track Personal Jesus, andererseits die neue VW-Werbung mit dem Lied People are People.
Im letzten Jahrzehnt haben DM sicherlich eine viel breitere Masse für sich gewinnen können, als früher: Songs wie Dream On, Freelove, I Feel Loved, Precious und Wrong dürften den meisten Radiohörern bekannt sein – und bei vielen wohl auch beliebt. Die jetzt verwendeten beiden Hits stammen jedoch aus der tiefen Vergangenheit: 1989 und 1984.
Wie gesagt: Eine andere Erklärung habe ich nicht dafür, als die, dass nunmehr diejenigen über die Spots entscheiden, die mit dieser Musik groß geworden sind. Und das ist auch gut so, wenn ihr mich fragt. Beide Songs sind klasse. Auch wenn ich mir deshalb sicherlich keinen VW zulegen und mir auch kein Armani-Parfum zu Weihnachten wünschen werde. Das aber ist eine andere Geschichte.

2012/11/30

Bitte, bitte lass mich...

Bei uns um die Ecke befindet sich ein Markt, wo wir wöchentlich einkaufen. Manchmal sogar zweimal die Woche. Heute war wieder einmal ein Besuch angesagt, und dabei habe ich eine interessante Szene beobachten können.
Unter anderem war ein fein gekleideter Herr dort unterwegs. Heller Anzug, dunkler Mantel, elegante schwarze Lackschuhe. Er war so um die sechzig Jahre alt, würde ich schätzen. Obwohl er ebenfalls auf dem Markt einkaufen war, trug er nichts in der Hand. Weder eine Einkaufstasche, noch ein Plastiksackerl, und er zog auch keinen Einkaufswagen hinter sich her.
Stattdessen konnte ich beobachten, dass ihm in einer Entfernung von ein-zwei Schritten ein weitaus einfacher bzw. schlechter gekleideter Mann folgte. An seiner nicht mehr ganz sauberen Jacke, seiner Mütze, seinen mittellangen, herunterhängenden Haaren und seinem unrasierten Gesicht konnte man ganz klar erkennen, dass er nicht ganz derselben sozialen Schicht entstammte, wie der vor ihm gehende Herr. In beiden Händen trug er eine große Einkaufstasche, vollgepackt mit diversen Lebensmitteln. Wie schwer die Sachen waren, konnte man auch an seiner gebückten Haltung erkennen.

Die Situation war für mich gleich beim ersten Hinsehen eindeutig. Ich denke, wir hatten es hier mit einem Diener zu tun. So, wie es sie früher bei den Aristokraten gab, ja vielleicht sogar heute noch gibt. Nur, dass der besagte feine Herr sicherlich kein Adeliger ist, denn die würden sicherlich nicht persönlich auf unserem Markt um die Ecke vorbeischauen.
Oder sollte ich im Zusammenhang mit unserem heutigen Erlebnis doch lieber von moderner Sklaverei reden? Nein, so weit möchte ich dann doch nicht gehen! Einerseits möchte ich hoffen, dass der hintere Mann für seine Dienste zumindest ein klein wenig Lohn bekommt und so zumindest etwas verdient. Andererseits habe ich nur einen Satz erhaschen können, den der feine Herr zu dem hinter ihm gehenden Mann gesagt hat. Dieser lässt jedoch darauf schließen, dass er seinen Helfer nicht allzu schlecht behandelt. „Komm, wir trinken noch ein Bier dort drüben, und dann gehen wir nach Hause“, sagte er, bevor ich sie aus den Augen verloren habe.

2012/11/22

Sie haben Post

Keine Frage, Facebook ist in aller Munde und heutzutage sehr trendig. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch viele, die sich nicht registrieren wollen, oder in jüngster Vergangenheit ganz einfach ihr Profil gelöscht haben. Datenkrake, großer Bruder und ähnliche Begriffe fallen in diesem Zusammenhang häufig.
Auch wenn man aber die Seite nutzt, gibt es zweifelsohne verschiedene Möglichkeiten, wie man sich dort verhält. Und wie so oft, kann man es auch in diesem Fall leicht übertreiben, denke ich. Wir alle kennen die Geschichten von hunderten geposteten Babyfotos, von den Urlaubsbildern ganz zu schweigen, deren wichtigstes Ziel es ist, allen zu zeigen, an welch tollen Orten man die Ferien verbracht hat.

Das jüngste Beispiel, das ich in den letzten Tagen nicht das erste Mal beobachtet habe, ist, dass Ehepaare über Facebook miteinander kommunizieren. Dabei denke ich nicht daran, dass etwas für die Allgemeinheit und somit auch für den Partner gepostet oder „geliked“ wird, sondern daran, dass bestimmte Nachrichten, Links, kurze Briefe direkt an den Partner gerichtet werden, aber für alle öffentlich einsehbar sind.
Auch im Falle von frisch Verliebten oder jungen Pärchen fände ich das seltsam, würde es aber womöglich den Hormonen zuschreiben und vielleicht darüber hinwegsehen. Wenn aber Leute Mitte oder Ende Dreißig das tun, die noch dazu verheiratet sind, dann frage ich mich wirklich, ob mit mir oder mit ihnen etwas nicht stimmt. Ob ich derart altmodisch bin, oder doch nicht.

Wobei „altmodisch“ ja auch ein relativer Begriff ist... Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich das Paar E-Mails schickt, wenn sie schon tagsüber nicht zusammen sein können, und auf diese Weise miteinander kommuniziert. Kein Problem, auch wenn viele der noch etwas älteren Generation auch das schon komisch finden würden. Oder sie schicken sich womöglich private Nachrichten über Facebook. Meinetwegen.
Aber ob die Kommunikation wirklich für jedermann einsehbar über die sozialen Medien erfolgen muss? Ich glaube, wie bereits gesagt, dass da etwas nicht stimmt, entweder mit ihnen oder mit mir. Aber vielleicht wird diese ganze Sache ja in einigen Jahren gang und gäbe sein. Wer weiß?

2012/11/19

Alle Jahre wieder

Am Wochenende war ich mit unserem Sohnemann spazieren, der in dieser Woche 18 Monate alt wird. Dabei haben wir auch einen Abstecher in einen nahe gelegenen Baumarkt gemacht, um uns ein wenig zu wärmen und uns umzusehen. Wie bekannt, steht ja Weihnachten vor der Tür, kein Wunder also, dass das ganze Geschäft weihnachtliche Stimmung verbreitete. Die Händler beginnen ja schon nach dem neuen Volksfest Halloween damit, den Weihnachtsschmuck ins Schaufenster zu stellen und die Läden weihnachtlich zu stimmen, um möglichst viel Geld in der mittlerweile zwei Monate langen Saison zu scheffeln.

Aber zurück zur Sache. Sohnemann ist natürlich noch etwas klein, um vom weihnachtlichen Getümmel etwas mitzubekommen, auch wenn er schon vieles versteht, sich vieles merkt und einige Worte auch schon spricht. Als wir jedoch so im Baumarkt herumspaziert sind, schwirrte doch in meinem Kopf herum, wie und wie lange man den weihnachtlichen Zauber überhaupt in unserer heutigen, von Konsum geprägten Welt aufrecht erhalten kann?
Früher standen in den Großstädten vielleicht ein-zwei Weihnachtsbäume auf öffentlichen Plätzen oder in großen Geschäften. Heute steht in fast jedem Laden ein geschmückter Baum. Und im Baumarkt standen zudem Kunststofftannen dicht an dicht nebeneinander. Da gab es grüne, weiße, ja sogar rosafarbene… Von den Weihnachtsmännern gar nicht erst zu sprechen!
Überall wird einem heute eingetrichtert, dass man schenken muss, es fällt einem fast gar nicht mehr auf, was alles auf einen einrieselt in der Vorweihnachtszeit – Bilder, Werbung, Durchsagen, Gesprächsfetzen usw. Doch Kinder sind da noch viel aufmerksamer, als wir. Und natürlich empfindlicher.

So langsam müssen wir uns Gedanken machen, was wir unserem Sohnemann über Weihnachten erzählen und vermitteln. Auch schon im Laufe des nächsten Monats, aber nächstes Jahr wird er noch viel, viel mehr mitbekommen. Vielleicht sogar schon etliche Fragen stellen. Auch dies ist, wie so vieles, keine leichte Aufgabe in unserer Zeit...

2012/10/22

Und Action!

Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren habe ich hier im Blog über den Kinofilm The Expendables berichtet, dessen Fortsetzung gerade auf den Leinwänden dieser Welt flimmert. Was ich damals geschrieben habe, hat auch diesmal, nach meinem gestrigen Kinoerlebnis, seine Gültigkeit, und das ist gut so. Erneut sind viele der damaligen Stars dabei (unter anderem Stallone, Lundgren, Statham und Li), und diesmal konnten auch einige weitere Hochkaräter für den Film gewonnen werden: Jean-Claude Van Damme und Chuck Norris sind nun im zweiten Teil mit von der Partie. Zudem haben Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger eine weitaus größere Rolle übernommen, als noch im ersten Teil.
 
Wieder einmal steht die Handlung natürlich im Hintergrund, viele Gedanken haben sich die Verantwortlichen da nicht gemacht, dafür muss sich auch der Zuschauer nicht allzu viele machen. Es genügt, wenn er einerseits die bombastischen Action-Szenen, andererseits erneut die teilweise geistreichen und ironischen Dialoge genießt. Wieder ist die Creme de la Creme der Actionstars dabei, und das an sich sollte für Fans des Genres genügen, um in die Kinosäle zu pilgern.
Der dritte Teil soll sich angeblich schon in Planung befinden, wobei über ein Engagement von Clint Eastwood, Harrison Ford, Steven Seagal, Nicholas Cage und Wesley Snipes gemunkelt wird. Wie man sieht, hat Drehbuchautor Sylvester Stallone zweifelsohne noch einige Asse im Ärmel, und wir dürfen schon jetzt gespannt sein, welcher dieser Herren es schließlich in die Fortsetzung schaffen wird.

2012/10/17

Du riechst so gut

Auch nach dem zweiten Lesen halte ich Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders von Patrick Süskind für ein Meisterwerk der Literatur. Ich möchte an dieser Stelle nicht näher auf die Handlung eingehen, denn die wird sicherlich den meisten Lesern dieser virtuellen Seiten bekannt sein, nicht zuletzt seit der ziemlich guten Verfilmung des Buches im Jahre 2006.
Vielmehr möchte ich an dieser Stelle nur anmerken, dass es sich meiner Meinung nach deshalb um ein großartiges Werk handelt, weil es sehr viele Facetten hat, stets neue Momente aufzeigt und einen so zum Nachdenken anregt. Es kann sowohl als ein Stück Belletristik, als auch als ein Unterhaltungsroman bzw. Kriminalroman gelesen werden. Es ist ein Buch, bei dem man laufend Neues über die Welt der Düfte, die Parfumherstellung und über das 18. Jahrhundert erfährt, bei dem man in die damalige Atmosphäre, ins damalige Leben eintauchen kann, aber zugleich auch ein Buch, das einen stellenweise erschaudern lässt.
 
Die detaillierten, aber nie allzu langatmigen Ausführungen über die verschiedenen Düfte, Gerüche und den Gestank in den einzelnen Szenen sind für den Leser beinahe spürbar, was ein großes Verdienst des Autors ist. Auch sprachlich ist das Werk überaus anspruchsvoll, aber keineswegs unverständlich. Die Handlung ist spannend erzählt, und insbesondere der Schluss des Buches erschütternd und unerwartet. Es handelt sich um ein Ende, bei dem man unweigerlich nachzudenken und zu philosophieren beginnt, da der Autor dem Leser zum Glück nicht alles vorkaut.
Alles in allem handelt es sich also um einen überaus empfehlenswerten Roman, den es sich sicherlich lohnt, öfter zu lesen, damit sich dem Leser nach und nach immer mehr Details erschließen.

2012/10/03

Ballast der Republik

Komisch, aber es fiel mir heute auf, dass ich über das neue Album der Toten Hosen, das ich mir heute wieder angehört habe, noch gar nicht hier im Blog geschrieben habe. Dabei ist Ballast der Republik einerseits schon im Mai dieses Jahres erschienen, andererseits ein überaus gelungenes Werk zum dreißigjährigen Bestehen der Band.
Es war meines Erachtens ein kluger Schachzug der Düsseldorfer, zwei neue Gesichter – den Rapper Marteria und die österreichische Schauspielerin Birgit Minichmayr – in das Verfassen der Texte einzubinden. Während Letztere am großen Hit des Albums, Tage wie diese, mitgeschrieben hat, nahm Marteria an der Arbeit an sechs Liedern von den sechzehn teil. Aber nicht nur textlich ist das neue Werk erfrischend und zum Nachdenken anregend, auch musikalisch fühlt es sich frisch und frech an, obwohl am Komponieren keine neuen Personen teilgenommen haben. Es sind neben ein-zwei ruhigeren Liedern zahlreiche rockige, hymnenartige Songs dabei, wie zum Beispiel Ballast der Republik, Tage wie diese und Altes Fieber.

Das Bonus-Album zur CD ist eine Coverscheibe mit insgesamt fünfzehn Lieblingsstücken der Band unter dem Titel Die Geister, die wir riefen. Bemerkenswert ist die Aufnahme der Lieder Rock Me Amadeus von Falco und Das Model von Kraftwerk, nicht gerade die musikalische Welt der Toten Hosen, sowie Schrei nach Liebe, des großen Hits der Band Die Ärzte, die ja von den Medien gerne als Konkurrenten, ja beinahe schon Feinde der Hosen dargestellt werden. Also auf jeden Fall eine Besonderheit für alle Fans!

2012/09/30

Woody goes to Rome

Endlich mal wieder ein Film, bei dem Woody Allen nicht nur Regie führt, sondern auch mitspielt! Bei so einer – leider immer selteneren – Konstellation musste ich natürlich auf jeden Fall ins Kino, und To Rome With Love hat mich zum Glück auch nicht enttäuscht. Zwar hatte ich im Vorfeld ein wenig Angst, denn die gelesenen Kritiken waren durchwachsen, aber ich dachte mir, so schlecht kann der Film ja nicht sein. Und so war es denn auch, er war sogar im Spiegel einiger negativer Kritiken eine angenehme Überraschung.
Die Geschichte ist nicht so leicht erzählt, da es sich bei der Handlung im Grunde um vier verschiedene Stränge handelt, die jeweils eine kleine Geschichte erzählen. Gemeinsam ist ihnen, wie der Titel schon sagt, dass sich die Begebenheiten allesamt in der ewigen Stadt ereignen. Da gibt es einen Architekten, der an den Ort seiner Jugend zurückkehrt und sich dort inmitten einer verzwickten Affäre wiederfindet; einen durchschnittlichen Beamten, der eines Tages als Berühmtheit erwacht, obwohl er nichts dafür getan hat; ein Paar, das gerade in den Flitterwochen ist, sich aber in äußerst peinliche Abenteuer verwickelt und schließlich den Leiter eines Bestattungsinstituts, der auf Grund seiner nahezu perfekten Stimme von einem ehemaligen Opernregisseur entdeckt wird, der von Woody Allen verkörpert wird.
 
Von der Situationskomik über witzige Dialoge und Wortwitze bis hin zu surrealen Elementen und unerwarteten Wendungen ist alles im Film vertreten, man kann sich nicht beschweren. Ich gebe zu, dass in Bezug auf Rom einige Klischees bedient werden, aber was sollte denn ein Amerikaner dem vorwiegend amerikanischen Publikum seines Films sonst von der Stadt zeigen? Auch muss man nicht immer auf eine tiefgreifende Botschaft in solchen Filmen warten. In diesen Punkten gebe ich den Kritikern also nicht Recht, zumal Allens vorletztes Werk, über das ich an dieser Stelle auch schon vor etwa einem Jahr berichtet hatte, durchaus zum Sinnieren über unser Leben anregt. So muss es nicht immer sein, sonst wird das mit der Zeit auch langweilig.
Ich für meinen Teil habe mich auf jeden Fall köstlich amüsiert und einen Film gesehen, den es sich irgendwann sicherlich auch ein zweites Mal lohnt, anzusehen! Wir können gespannt sein, in welche europäische Stadt die Reise des Altmeisters nach London, Barcelona, Paris und Rom als nächstes führt!

2012/09/28

Geburtstagsmarathon

So wirklich besonders ist mein heutiger Geburtstag ja nicht, schließlich bin ich schon jenseits der Dreißig und habe die Vierzig noch nicht erreicht, sodass man von keinem runden Jubiläum sprechen kann. Trotzdem habe ich mich heute wieder über die vielen Glückwünsche gefreut, die persönlich, telefonisch, per SMS, E-Mail und natürlich Facebook im Laufe des Tages bei mir eingetrudelt sind, wobei mich im Falle des Letzteren wieder einmal einige Glückwünsche überrascht haben, wie im Vorjahr, als ich bereits ausführlich darüber berichtet hatte.
Auch wenn es kein runder Geburtstag ist: Da der Tag in diesem Jahr auf einen Freitag fällt, wird in den kommenden zwei Tagen – wenn alles gut geht – fleißig weitergefeiert, schließlich muss will mir ja die gesamte Familie gratulieren. In diesem Sinne hoffe ich, dass ich den Marathon gut überstehen werde, sowohl was die vielen leckeren Speisen, als auch diverse Getränke betrifft, die wohl zu erwarten sind.

2012/09/20

Dalli, dalli

In letzter Zeit ertappe ich mich öfters dabei, dass unsere Welt, die in den vergangenen Jahren zweifelsohne viel an Tempo zugelegt hat, auch auf mich ihre Wirkung ausübt. Ihr kennt das bestimmt: Heute muss alles schnell gehen, zack-zack, möglichst wenig Zeit verplempern, möglichst alles gleich und sofort machen und so weiter, und so fort. Das wird von uns erwartet, das ist es, woran wir uns immer öfter gewöhnen müssen.
 
Und nun erwische ich mich, wie gesagt, hin und wieder dabei, dass ich auch so zu denken beginne, obwohl mir das Ganze selbst manchmal zu viel des Guten ist. Soll heißen: Ich verschicke zum Beispiel eine E-Mail, die womöglich für mich selbst wichtig ist, und warte schon nach dreißig-vierzig Minuten, vielleicht nach einer oder zwei Stunden auf eine Antwort. Kommt sie nicht, denke ich gleich, der andere will mir nicht antworten, interessiert sich nicht für meine wichtige Angelegenheit oder Ähnliches. Dabei sitzt er womöglich gar nicht vor dem Computer, oder arbeitet vielleicht am besagten Tag gar nicht. Und wenn dann die Antwort eventuell nach zwei-drei Stunden kommt, muss ich mir stets sagen, dass das immer noch eine sehr prompte Antwort war, im Vergleich zu dem, wie lange es hätte dauern können. Oder im Vergleich zu dem, wie lange es früher gedauert hat… Ich erinnere mich noch sehr gut an die Zeiten, als ich – und viele andere – ihr E-Mail-Postfach vielleicht einmal am Tag, wahlweise in der Früh oder am Abend, geöffnet haben.
 
Wie gesagt, ich denke öfters so in letzter Zeit, auch wenn ich selbst nicht immer sofort auf Anfragen oder Fragen antworte, die bei mir eintrudeln. Wieso erwarte ich es dann von anderen? Leider hat unsere hektische Welt anscheinend doch eine negative Wirkung auf mich, und ich muss mich ein wenig anstrengen, damit sie nicht die Überhand gewinnt. Ist schließlich auf Dauer sicherlich nicht förderlich für die Gesundheit.

2012/08/30

Digitale Zettelwirtschaft

Vor mehr als drei Jahren habe ich an dieser Stelle infolge eines Computerausfalls darüber sinniert, ob es denn nicht besser sei, bei der Aufzeichnung wichtiger Notizen, Telefonnummern usw. (auch) auf die herkömmliche Methode mit Papier und Stift zurückzugreifen. In diesen Tagen teste ich nun eine Lösung, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut, und diese Tradition weit hinter sich lässt. Aber andererseits auch die jahrelang übliche Speicherung auf dem heimischen PC, der jederzeit den Geist aufgeben kann.
Es handelt sich um Evernote, ein begrenzt kostenloses, virtuelles Notizprogramm, mit dem die Informationen – wie heute immer mehr verbreitet – in einer „Cloud“ gespeichert werden. Das Programm lässt sich natürlich nicht nur dazu verwenden, kurze Gedanken, Einfälle, Namen, Telefonnummern oder ähnliches schnell aufzuschreiben, sondern auch zu anderen Dingen. So zum Beispiel zur Speicherung von Internetadressen, Artikeln aus dem Web, um diese später zu lesen, zum Anlegen von Listen aller Art und auch zur Erstellung von To-Do-Listen, auch wenn es dafür andere, wohl geeignetere Programme im Web gibt.
 
Das ganze finde ich bisher, nach einigen Tagen Erfahrung, überaus praktisch. Man kann einerseits mit diversen Notizbüchern, aber andererseits – oder parallel dazu – auch mit Tags arbeiten, um seine Notizen zu ordnen. Je nachdem, was einem lieber ist, einfacher fällt und besser gefällt. Das Programm gibt es als Web- und Desktop-Version, aber auch die Synchronisierung mittel Laptops und Smartphones ist natürlich möglich, sodass man auf seine Notizen überall zugreifen kann.
Das ganze sieht im Übrigen schlicht und übersichtlich aus, wer also gerne mit vielen Buttons, Bildchen, Animationen usw. im Hintergrund arbeitet, wird hier nicht auf seine Kosten kommen. So lenkt jedoch nichts von den wirklich wichtigen Informationen ab.
 
Natürlich habe ich bei so einem virtuellen Speicher auch meine Bedenken, wer da möglicherweise Zugriff auf meine privaten Informationen hat. Solange man aber nicht alles hirnlos dort abspeichert, mit Abkürzungen und ähnlichem arbeitet, muss man sich, denke ich, nicht allzu viele Sorgen machen.
Einige – vor allem User der Premium-Version, die bereits etliche Dollar kostet – scheint so etwas nicht zu stören. Sie verfolgen nämlich das Ziel, wie ich im Forum gelesen habe, zu Hause komplett papierfrei zu werden. Deshalb scannen sie alle papierenen Dokumente sofort ein, oder fotografieren diese und schreddern gleich im Anschluss daran das Original. So entschlossen bin ich persönlich noch nicht, was Evernote betrifft, aber mal sehen, was es mir auf Dauer bieten wird und wie ich das ganze längerfristig beurteilen werde.

2012/08/24

Chapman vs. Breivik

Es handelt sich um eine überaus interessante Konstellation, die mich sofort zum Nachdenken angeregt hat: Gestern wurde das Gesuch Mark David Chapmans, dem Mörder John Lennons, auf Begnadigung zum siebten Mal abgelehnt, sodass er weiterhin seine lebenslange Haftstrafe in den USA verbüßt. Heute dann wurde wiederum das Urteil gegen den norwegischen Irren Anders Behring Breivik gefällt, der vor einigen Monaten in Norwegen 77 Menschen kaltblütig ermordet hatte. Es lautet 21 Jahre.
Nun gut, es besteht Hoffnung, dass Breivik nicht nach 21 Jahren freikommt, sondern seine Sicherungsverwahrung angeordnet wird. Das wäre meines Erachtens auch zu wünschen. Aber trotzdem: es verblüfft einen schon manchmal, wie verschieden die Gesetze und Strafmaße in diversen Ländern dieser Welt sind. Ich bin kein Anhänger der Todesstrafe, aber in solch einem Fall wäre es für mich am logischsten, wenn ein solcher Irrer für immer weggesperrt werden würde. Wieso gibt es in Norwegen – und im Übrigen in zahlreichen Ländern dieser Welt – nicht so etwas, wie eine tatsächliche lebenslange Freiheitsstrafe? Hier wäre sie mehr als angebracht!
Was Chapman betrifft, so glaube ich, dass die sieben Abweisungen höchstwahrscheinlich damit zusammenhängen, wer sein Opfer gewesen ist. Wenn es eine x-beliebige Person gewesen wäre, hätte er meiner Meinung nach schon längst seine Freilassung erreicht. So eine Differenzierung – falls das tatsächlich der Fall ist – wäre keine feine Sache, da aber ihm und dem einstigen Mord zweifellos eine sehr große Aufmerksamkeit zuteil wird, kann ich die Entscheidung nachvollziehen und verstehen. Auch, wenn Chapman aller Wahrscheinlichkeit nach – entgegen Breivik – nach seiner eventuellen Freilassung wohl niemandem mehr etwas zuleide tun würde... wahrscheinlich, denn so ganz sicher kann man sich natürlich bei Mördern leider nie sein.

2012/08/21

Sommerloch

Ja, liebe Leute, lange kein Beitrag mehr hier im Blog, aber so ist der Sommer nun einmal... da gibt es nicht nur Urlaub, da wird nicht nur der Familie ein bisschen mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Im Sommer herrscht Saure-Gurken-Zeit, auch bekannt unter dem Begriff Sommerloch, und deshalb ist nicht allzu viel los hier.
So langsam neigt sich aber auch dieser Sommer leider dem Ende zu, und auch wenn noch, wie wir hoffen, einige schöne Sommer- und etliche angenehme Altweibersommertage auf uns warten, wird wohl langsam wieder mehr passieren, als in den vergangenen Wochen. Das wiederum bedeutet wieder mehr Themen, Neuigkeiten und Ereignisse und somit hoffentlich mehr Posts hier im Blog, auch wenn die zur Verfügung stehende Zeit leider nicht mehr wird.

2012/07/26

Irren

Es hat schon etwas, wenn man sich als Grünschnabel über einen erfahreneren Kollegen lustig macht. Natürlich, der Fehler des Letzteren ist recht auffällig und lädt zum Schmunzeln ein, aber man sollte schon wissen, wo man steht. Sowohl was das Alter, als auch was die berufliche Erfahrung betrifft. Wir alle machen Fehler, so war es schon immer und so wird es immer sein. Irren ist menschlich. Vielleicht hättest du, lieber Grünschnabel, diesen Bestimmten nie gemacht, aber dafür werden noch zig andere folgen, glaube mir! Also: Nur sachte!

2012/07/10

Manche sind gleicher

„Alle Tiere sind gleich. Aber manche sind gleicher.“ So hat es bereits George Orwell in seinem Klassiker Farm der Tiere im Jahre 1945 festgestellt, und seine treffende Aussage hat heute – nach fast siebzig Jahren – immer noch Gültigkeit.
Das alles ist mir heute Morgen beim Frühstück eingefallen, als ich nach langer Zeit wieder einmal Müsli gegessen habe. In letzter Zeit war mir nicht danach, aber gestern habe ich mir doch wieder eine Packung gekauft. Nicht irgendeine, sondern die Sorte Mandel-Nuss von V*tal*s. Und als ich das Frühstück bis auf den letzten Tropfen ausgelöffelt habe, musste ich – wieder einmal – verärgert feststellen: in meiner Schale befand sich keine einzige Walnuss und auch keine einzige Mandel. Oder vielleicht eine halbe, hauchdünne Mandelscheibe, so genau weiß ich das nicht mehr, aber das war’s auch schon. Schluss. Aus. Feierabend.

Das ganze war für mich natürlich nicht neu und nicht überraschend, aber es wurmt mich trotzdem immer aufs Neue. Vor etlichen Jahren haben wir nämlich in der Familie genau anhand dieses Produkts festgestellt, was Jahre später von den ungarischen Medien auch aufgegriffen und thematisiert worden ist: Für den ost- und mitteleuropäischen Markt werden von manchen Firmen Produkte hergestellt, die schlechter sind oder weniger von den Zutaten enthalten, als die entsprechenden Produkte für den westeuropäischen Markt.
Die von Verwandten aus Deutschland mitgebrachten Müslipackungen schmeckten damals stets nussig und enthielten auch viele, sogar ganze Nuss- und Mandelstücke. Die anschließend in Ungarn gekauften Packungen unterschieden und unterscheiden sich dagegen deutlich von diesem Produkt.
Genauso war es – was dann in den Medien bei uns aufgegriffen wurde – bei Windeln, die in Westeuropa viel saugfähiger sind, als in Mittel- und Osteuropa, das heißt seltener ausgetauscht werden müssen. Es gab noch ein-zwei andere Beispiele, an die ich mich aber nicht mehr erinnern kann, aber durchweg wurde festgestellt: Große Konzerne unterscheiden selbst beim europäischen Markt und liefern zum Beispiel nach Österreich Ware von besserer Qualität, als ins benachbarte Ungarn.

Wie gesagt, das heutige Frühstück hat mich nicht überrascht, aber es tut immer aufs Neue weh, wenn man mit diesen Fakten konfrontiert wird. Vor allem, weil zum Beispiel Österreich nur wenige Kilometer von Ungarn entfernt ist. Da kommt man sich als Mitteleuropäer quasi als Depp vor. Und natürlich stellt man sich die Frage – ohne, dass ich hier die Politik allzu sehr ins Spiel bringen möchte –, was wir eigentlich in der Europäischen Union suchen bzw. was wir dort finden möchten. Wenn der Verbraucherschutz und der Schutz der Menschenrechte in der EU nicht einmal diese Hürde meistern kann, sie vielleicht sogar vorsätzlich aufrechterhält, na, dann gute Nacht...

2012/07/02

Noch immer grünt es so grün, wenn Spaniens Blüten blühen

Das dritte Mal habe ich die Möglichkeit, an dieser Stelle Spanien zu einem großen Fußballtitel zu gratulieren. Nach dem EM-Sieg 2008 und dem WM-Erfolg 2010 hat die Mannschaft von Trainer Vicente del Bosque mit dem dritten Pokal in Serie Geschichte geschrieben und ist quasi unsterblich geworden.
Anders als die vorigen beiden Finalspiele, war das Gestrige gegen Italien nicht erschreckend schwach, was in erster Linie natürlich den Spaniern und ihren vier Toren zu verdanken ist. Die Azzurri hatten nämlich gestern nur ganz wenige Lichtblicke, insbesondere der große Töne spuckende Balotelli war fast überhaupt nicht zu bemerken.
Für Italien tut es mir am Ende genauso leid, wie für Deutschland – diesen beiden Mannschaften drücke ich bei Welt- und Europameisterschaften immer die Daumen. Spanien ist jedoch derzeit ein überragendes und zudem überaus sympathisches Team – ein Gefühl, das durch den Auftritt der spanischen Fußballer-Sprösslinge nach dem Abpfiff auf dem Rasen nur verstärkt wurde.
Ob es für die Mannschaft um Iker Casillas in zwei Jahren bei der WM in Brasilien wieder zum Titel reichen wird, das wage ich zu bezweifeln, und sie werden auch bei der nächsten EM in Frankreich eine schwere Aufgabe haben, wenn nicht mehr die besten 16, sondern 24 Mannschaften antreten werden. Man sollte aber niemals nie sagen, wer weiß, was noch in diesem Team steckt!

2012/06/29

Ausmisten

In den vergangenen Tagen hatte ich das Vergnügen – oder besser gesagt: die Aufgabe – meiner unmittelbaren Vorgesetzten beim Auflösen ihres mit mir gemeinsamen Büros behilflich zu sein. Sie geht nämlich in Rente, und ab September wartet ein neuer Kollege auf mich, wobei auch Umstrukturierungen stattfinden, sodass ich keinen direkten Vorgesetzten, nur mehr eine Chefin haben werde.
Die Erfahrung der letzten Tage ist: Es ist schier unglaublich, wie viel Papier und diverse Dokumente sich im Laufe von Jahrzehnten ansammeln. Einiges wird natürlich bewahrt und aufgehoben, einiges nimmt meine Vorgesetzte mit nach Hause, aber der überwiegende Teil landet entweder im Papiermüll oder wird als Schmierpapier wiederverwertet.
Im Grunde werden vor meinen Augen und mit meiner tatkräftigen Unterstützung gerade Dokumente einer glanzvollen Karriere aussortiert. All das, was in Jahrzehnten harter Arbeit erledigt und abgearbeitet wurde – oder was sich nur so nebenbei an Hilfsmaterial angesammelt hat. Das, was im Papiermüll landet, ist heute natürlich nicht mehr für uns zu gebrauchen, da es entweder veraltet, zu spezifisch oder im Internetzeitalter ganz einfach überflüssig geworden ist. Trotzdem ist es ein sehr komisches Gefühl, wenn man auf diese indirekte Weise sieht, wie eine große Karriere zu Ende geht.
Und wenn ich darüber nachdenke, dass es mir in x Jahrzehnten vielleicht ähnlich ergehen wird, dann verstärkt sich dieses komische Gefühl in mir noch mehr. Natürlich, Publikationen, das angeeignete Wissen, Erlebnisse und ähnliches kann einem niemand wegnehmen, aber trotzdem: Vieles von der Arbeit von Jahrzehnten ist am Ende nichts wert und landet im Müll. Vieles, was einst als wichtig erachtet wurde, ist heute im Grunde ein Fall für den Papiermüll. Asche zu Asche und Staub zu Staub.

2012/06/13

Bitte, danke

Ich bin einer, der im Alltag gerne „Danke“ sagt, wenn mir jemand einen Gefallen tut, mir hilft oder ähnliches. Es ist ja heute nicht alltäglich, dass man – oft sogar von Fremden – Unterstützung bekommt. Andererseits tut es mir immer ein bisschen weh, wenn jemand nicht diese Einstellung hat und dieses einfache, kurze Wort im Umgang mit den Mitmenschen vermissen lässt. Zum Beispiel, wenn ich jemanden vorlasse, ihm oder ihr die Tür aufhalte usw.
Heute möchte ich aber über die positive Erfahrung berichten, dass mir unabhängig voneinander gleich fünf Leute für meine Arbeit gedankt haben. Nichts Weltbewegendes, es waren nur ein-zwei Worte, trotzdem tut das der Seele ungemein gut. Die gelöste Aufgabe war auch nicht sonderlich schwierig, mengenmäßig etwas viel ja, aber ich musste die mir anvertraute Arbeit erledigen, keine Frage. Dass sich gleich so viele Kollegen bei mir bedankt haben, ist ein schöner Lohn für die Mühe gewesen, den man im Alltag leider viel zu selten erhält.
Vielleicht sollten wir alle aus diesem Anlass ein wenig darüber nachdenken, wo und wann wir etwas höflicher zu unseren Mitmenschen sein und ein „Danke“ mehr über die Lippen bringen könnten, denn eines mehr geht doch immer, oder?! Lasset uns dementsprechend in nächster Zeit das Motto verfolgen: „Thank you makes the world go round!“

2012/06/07

Vier

Das kommt davon, wenn man sich nicht alles notiert, was man machen sollte und was es alles zu feiern gibt. Da habe ich nämlich glatt den Geburtstag dieses kleinen Blogs hier vor drei Tagen vergessen. Macht nichts: Besser spät als nie!
Vor drei Tagen ist dieses virtuelle Gedankenbuch vier Jahre alt geworden. Zwar habe ich in letzter Zeit viel um die Ohren und es gibt nicht mehr so viele Beiträge, wie früher – obwohl es auch damals im Vergleich zu anderen Blogs nicht wirklich viele Posts gab –, aber ganz verzichten möchte ich vorerst nicht darauf. Auch wenn ich im Allgemeinen nur wenige Kommentare bekomme und sich auch die Besucher nicht wirklich die virtuelle Klinke in die Hand geben: Es freut mich jedes Mal, wenn ich hin und wieder ein-zwei Rückmeldungen hier bekomme und ganz selten sogar ein persönliches Feedback von Freunden – wie zuletzt vergangenes Wochenende von einer lieben Freundin –, dass sie bei mir mitlesen. Das wärmt das Herz und tut dem Ego gut.
In diesem Sinne: Versprechen kann ich nichts, aber ich hoffe, auch im nächsten Lebensjahr des Blogs hin und wieder Gedankensplitter, Meinungen und Neuigkeiten an dieser Stelle veröffentlichen zu können. Vorerst einen ganz lieben Dank an alle lauten und leisen Mitleser da draußen!

2012/05/28

Auf den Spuren von Bilbo Baggins

Lange ist es her, dass ich Der Herr der Ringe von Tolkien gelesen habe. Es dürfte so vor zwölf-dreizehn Jahren gewesen sein. Einerseits war ich damals gespannt auf das Buch, andererseits wollte ich das Opus noch vor dem angekündigten dreiteiligen Kinofilm lesen, um mir mein eigenes Bild von Mittelerde zu machen.
Nun habe ich aus genau denselben Überlegungen das Werk Der Hobbit beendet, noch bevor der Zweiteiler Ende des Jahres im Kino anläuft. Der Roman, der die Abenteuer von Bilbo Baggings, dem Onkel Frodos, erzählt, ist natürlich ein bedeutend leichteres Leseerlebnis, als die Trilogie, schon allein weil er viel kürzer ist. Erwähnen sollte man auch, dass es sich hierbei quasi um die Vorgeschichte zu Der Herr der Ringe handelt.
Es war für mich eine schöne Erfahrung, wieder in die Fantasy-Welt von Tolkien einzutauchen, einige altbekannte Motive und Protagonisten wiederzuentdecken und zugleich von Abenteuern zu lesen, wie sie in Der Herr der Ringe nicht vorkommen.
Soweit ich mich zurückerinnern kann, fand ich die Trilogie gut, aber stellenweise auch ziemlich langatmig. Und das größte Verdienst vom Autor war und ist natürlich die eigene Welt, die er entworfen und detailliert ausgearbeitet hat. Beim Roman Der Hobbit handelt es sich um ein leichter verdauliches Werk, das meines Erachtens kompakter ist und deshalb die Spannung besser aufrechterhält. Andererseits kann man natürlich damit argumentieren – was eingefleischte Fans sicherlich auch tun –, dass Der Herr der Ringe besser und detaillierter ausgearbeitet ist, mehr hergibt und einen größeren Spielraum für Interpretationen bietet.
Ich bin schon auf den Kinofilm gespannt, da mir der vorige Dreiteiler von Peter Jackson vor etwa einem Jahrzehnt sehr gut gefallen hat.

2012/05/20

Unterschiede

In den letzten Tagen habe ich darüber nachgedacht, wie unterschiedlich wir Menschen doch sind. Der Gedanke ist mir gekommen, als ich – wie im vorigen Artikel beschrieben – gerade draußen auf unserem Balkon gesessen bin.
Manche würden alles dafür geben, in einer Wohnung mit Balkon zu wohnen, andere, denen er zur Verfügung steht, kümmern sich nicht die Bohne um ihn. Oder nutzen ihn, um diversen Kram dort unterzubringen, wie einige unserer Nachbarn. Wieder andere wünschen sich nichts sehnlicher, als ein eigenes Einfamilienhaus, wogegen andere der Ansicht sind, dass dieses mit viel zu viel Arbeit rund ums Haus einhergeht.
Noch ein anderes Beispiel: Für Tierfreunde ist es die selbstverständlichste Sache der Welt, ein Haustier zu besitzen und sich um das Geschöpf zu kümmern. Jeden Morgen früh, noch vor dem Weg zur Arbeit aufzustehen, um mit Waldi spazieren und spätabends noch mit ihm Gassi zu gehen. Andere würden sich nie eines anschaffen; nicht weil sie Tiere hassen, sondern weil sie zu viel Arbeit bedeuten, ihrer Meinung nach überflüssige Ausgaben verursachen usw.
Ich finde es faszinierend, wie ähnlich wir Menschen uns sind, aber gleichzeitig so unterschiedlich sein können. Wie verschieden wir erzogen werden, welch unterschiedliche Werte wir von zu Hause mitbringen und dann im Laufe der Jahre selber entwickeln, welche Prioritäten wir für uns – und manchmal auch für unsere Umgebung – aufstellen.

2012/05/12

Draußen vor der Tür

Der Mai hat ja gerade erst begonnen, da aber das Wetter bisher ziemlich gut mitgespielt hat, zieht es mich irgendwie immer öfter nach draußen. Nicht nur für Ausflüge und Spaziergänge mit der Familie, sondern auch auf unseren Balkon. Der ist zwar nicht besonders groß, gerade mal zwei Stühle passen hinaus, aber trotzdem. Schließlich kann man ja das Weinglas oder die Bierflasche auch neben sich auf den Boden stellen.
Das Komische ist, dass ich mich in den vergangenen fünf Jahren, seit wir in unserer jetzigen Wohnung wohnen, wenn, dann nur einige Male zum Sonnen nach draußen gesetzt habe. Jetzt aber zieht es mich einerseits öfter, andererseits eher dann hinaus, wenn die Sonne bereits untergegangen ist, wenn sich der Tag dem Ende zuneigt. Dann, wenn der Lärm um mich herum nachgelassen hat und ich möchte, dass er auch in meinem Kopf nachlässt.
Wenn ich sehe, dass der Himmel Minute für Minute dunkler wird, und spüre, dass die Luft langsam, aber stetig abkühlt, dann kann ich in Ruhe den Tag und die aktuellen Ereignisse der letzten Tage und Wochen Revue passieren lassen. Ich glaube, ich werde älter...

2012/04/30

Von der Showbühne direkt ins Wohnzimmer

Es gibt ja Bands, die neben den ausverkauften Hallen und Stadien dieser Welt auch ab und zu in kleineren Clubs spielen, um dem Publikum ein bisschen näher zu sein und für ein wenig Abwechslung zu sorgen. Was sich jedoch Die Toten Hosen zum wiederholten Male haben einfallen lassen, muss etwas ganz Besonderes sein.
Im Rahmen ihrer Magical-Mystery-Tour geht es nämlich nach einer entsprechenden Bewerbung und den notwendigen Abstimmungen – unter strengster Geheimhaltung und dem Ausschluss der Presse – für einige Geheimgigs in die Wohnzimmer dieser Welt. So nah kommen die Fans wohl keiner anderen Band!
Die jüngste Station dieser außerordentlichen Tour führte die fünf Jungs nach Ungarn, in die Stadt Szigetszentmiklós, die sie auf ihrer Homepage mit den Worten „unaussprechliche Ortschaft“ charakterisierten. 57 Auserwählte durften den Gerüchten zufolge dabei sein und quasi im Rahmen einer eigenen Hosen-Party den alten Klassikern und ein-zwei Liedern des bald erscheinenden Albums Ballast der Republik lauschen.
Das muss wahrlich ein Riesenerlebnis gewesen sein, kann ich mir vorstellen, zumal die illustren Gäste vorher und nachher auch gesellig mit ihren Gastgebern zu Abend aßen und plauschten. Auch nach 30 Jahren im Showbiz haben Die Toten Hosen nicht vergessen, wo und wie sie angefangen haben, wem sie ihren Erfolg zu verdanken haben. Respekt dafür, auch wenn ich das nächste Mal auf ein etwas größer angelegtes Konzert hoffe, um selbst dabei sein zu können.

2012/04/24

Wie bitte?

Die Erkenntnis des Tages lautet: Es ist verdammt schwierig, Menschen mit einem Sprachfehler am Telefon zu verstehen. Es gibt da einen Bekannten, der gleichzeitig nuschelt und haspelt. Oder so ähnlich – ich weiß nicht, wie ich das genau ausdrücken soll! Wenn ich persönlich mit ihm sprechen muss, dann kann ich ihm mehr oder weniger folgen, wobei mir sicherlich auch die Lippenbewegungen ein bisschen dabei helfen. Wenn er mich jedoch, so wie heute, aus heiterem Himmel anruft, dann gestaltet sich das Ganze weitaus schwieriger. Vor allem, wenn ich gerade unterwegs bin und einiges an Lärm dazukommt.
Auch heute habe ich nur ungefähr die Hälfte von dem verstanden, was er gesagt hat und von mir wollte. Letztes Mal war es vom Gefühl her noch weniger. Manchmal sage ich ihm natürlich während des Gesprächs, ich habe ihn nicht genau verstanden, er soll das Ganze wiederholen, aber das kann man ja im Laufe eines fünfminütigen Gesprächs leider nicht andauernd, nach jedem Satz sagen. So musste ich wieder einmal einiges erraten, schlussfolgern und mir mit ein-zwei allgemeinen Antworten zu helfen wissen.
Ich weiß nicht, wie zufrieden der Bekannte mit meinen Antworten war und ob er mich manchmal für ein bisschen meschugge hält, aber ich denke, ich habe auch die heutige Herausforderung gut gemeistert. Und hoffe insgeheim, dass er mich das nächste Mal wieder eher persönlich anspricht, wenn wir uns sehen und er etwas von mir möchte.

2012/04/14

Kauf mich!

Quasi als Fortsetzung meines jüngsten Beitrags hier könnte ich über den Fall berichten, der mit vor einigen Tagen widerfahren ist. Als ich nämlich den Mülleimer geleert habe, bin ich im Müllcontainer auf einen Drucker aufmerksam geworden, den jemand aus unserem Haus weggeworfen hat. Es kann natürlich sein, dass er kaputt war und deshalb dort gelandet ist, aber viel wahrscheinlicher ist meines Erachtens, dass lediglich die Druckpatrone leer war.
Dass wir in einer Konsumgesellschaft – auch Wegwerfgesellschaft genannt – leben, ist vielen klar. Die oben geschilderte Erfahrung war wieder einmal ein perfektes Beispiel für diese traurige Tatsache. Denn egal, ob der Drucker kaputt war und nicht repariert wurde, oder die Patrone leer war und nicht nachgefüllt bzw. ausgetauscht wurde, weil heutzutage neue Geräte genauso viel oder sogar weniger kosten – das Ergebnis ist leider dasselbe.
Wo sind die alten Zeiten hin, als man auf das, was man einmal gekauft, sich wortwörtlich verdient, wofür man gearbeitet hat, auch schätzte? Als Dinge noch einen Wert besaßen, nicht nur im finanziellen Sinne, sondern auch darüber hinaus?

Auch wenn mir Dinge weniger wert sind, als Gefühle, Erinnerungen und Gedanken: irgendwie macht es mich stolz, wenn ich an die Gegenstände denke, oder im Freundeskreis über die Sachen sprechen kann, die mich seit Jahren, teilweise seit Jahrzehnten begleiten, uns umgeben und in vielen Fällen nicht bloß Erinnerungsstücke, sondern alltägliche Gebrauchsgegenstände sind. Dinge, die das Gefühl von Vertrautheit vermitteln, mit bestimmten Personen, Lebenssituationen, oder einer kleinen Geschichte, Anekdote verbunden sind.
Ohne lange nachzudenken, fallen mir spontan zum Beispiel ein: Eine alte Holzuhr im Wohnzimmer, die meiner Oma gehörte und bestimmt ein halbes Jahrhundert alt ist. Unser Fernseher, der – natürlich mit kleineren Reparaturen – bereits seit 26 Jahren seinen treuen Dienst leistet. Der Familienwagen, der 22 Jahre auf dem Buckel hat. Mein Schreibtisch, der in etwa genauso alt ist. Aber auch der seit ungefähr einem Jahrzehnt funktionierende Drucker und der über fünf Jahre alte Computer gelten in unseren Tagen so langsam als Museumsstücke.
So ist es gut, so ist es recht. Man muss ja nicht immer mit dem Strom schwimmen, nicht wahr?

2012/03/26

Bibliothek 2.0

Dass der technische Fortschritt nur selten aufzuhalten ist, wird uns jeden Tag klar, und regelmäßige Leser dieses Blogs wissen, dass ich mich auch hin und wieder mit diesem Thema beschäftige. Auch wenn ich beileibe kein Technik-Freak bin.
Nun ist es wieder einmal so weit, dank meines Besuchs in der Bibliothek meines Vertrauens vor einigen Tagen. Ich weiß nicht, ob dort Menschen entlassen, oder nur versetzt wurden und nun anderswo eingesetzt werden, aber Fakt ist: Ausleihe und Rückgabe sind dort nun vollkommen automatisiert.
Zuerst wurde die Neuerung bei der Ausleihe eingeführt, wo man die Bücher an eine entsprechende Stelle legen und die Mitgliedskarte unter den Sensor halten muss. Nach dem Eintippen des Geburtsdatums mit Hilfe eines Touchscreens sind die Bücher auch schon ausgeliehen. Nun wurde das System auch auf die Rückgabe ausgeweitet, wo das ganze noch einfacher funktioniert – ganz ohne Tippen.

Ich weiß nicht so recht, was ich von der neuen Technik und dem zeitgleichen Verschwinden des guten alten Systems halten soll. Klar, das ganze Prozedere ist wohl etwas schneller geworden, und es werden Arbeitsplätze eingespart. Andererseits: Wo bleibt da der persönliche Kontakt mit Menschen? Der kurze Plausch, oder zumindest die Möglichkeit dessen, wenn man ein Buch ausleiht oder zurückgibt, das der andere auch gelesen hat? Und was ist wohl aus den Menschen geworden, die man vom Sehen her kannte? Wurden sie tatsächlich versetzt, oder haben sie ihren Job verloren?
Der Besuch vor einigen Tagen hat mich zum Nachdenken angeregt und macht mir gleichzeitig Angst: Was gestern noch in der Bibliothek passiert ist, könnte schon morgen mein Arbeitsfeld und damit mich treffen...

2012/03/15

Das Geheimnis des schwarzen Hauses

Fast zwei Jahrzehnte nach The Talisman, im Jahre 2001, erschien die Fortsetzung des Werks in Form des Romans Black House (dt. Das schwarze Haus), das ebenfalls gemeinsam von King und Straub verfasst worden war.

Die Geschichte handelt vom inzwischen erwachsen gewordenen Jack Sawyer, der ein Polizeiermittler geworden ist, sich jedoch trotz seines jungen Alters bereits im Ruhestand befindet. In der kleinen Ortschaft namens French Landing lässt er sich nun dazu überreden, der Polizei bei der Aufklärung einer rätselhaften Mordserie an Kindern zu helfen.
Jack und die Eltern des unlängst verschwundenen Kindes finden schnell heraus, dass der kleine Tyler Marshall aller Voraussicht nach immer noch am Leben ist. Es vergeht nur wenig Zeit, bis Jack erfährt, wo Tyler sein muss… in einer anderen Welt. Einer Parallelwelt.
An diesem Punkt des Romans tritt neben The Talisman ein weiteres Werk von Stephen King in die Geschichte ein: der Zyklus mit dem Titel Der Dunkle Turm, über den ich an dieser Stelle bereits ausführlich berichtet habe. Speedy Parker, ein alter Bekannter von Jack, erzählt ihm über den Turm und erklärt ihm, wie sich die Mordserie in diese fremde Welt fügt.

Der Roman Black House verknüpft die Fantasy-Welt auf schaurige Weise mit unserer realen Welt, den alltäglichen Wahnsinn mit unfassbaren Grausamkeiten. Es handelt sich um ein viel komplexeres, vielschichtigeres Werk, als The Talisman, das aber stellenweise auch langatmiger ist und wo man als Leser darauf wartet, was endlich als nächstes passiert.
Mit Spannung dürfen wir erwarten, ob es irgendwann noch zu einer weiteren Fortsetzung von Jacks Geschichte kommen wird, wie das theoretisch von den beiden Autoren geplant ist, und wie wohl seine Abenteuer weitergehen werden!

2012/03/10

Auf der Suche nach dem Talisman

Die letzte Buchrezension ist hier schon ziemlich lange her, es wird also Zeit, dass ich gleich zwei Bücher vom Autorenpaar Stephen King und Peter Straub präsentiere, die ich nach längerer Zeit jeweils nun schon zum zweiten Mal nacheinander gelesen habe. Nacheinander deshalb, weil die Romane The Talisman (dt. Der Talisman) und Black House (dt. Das schwarze Haus) unter anderem durch die Person des Protagonisten miteinander verbunden sind, auch wenn man sie auch unabhängig voneinander versteht.
Das erste, bereits 1984 erschienene Werk weist zahlreiche Elemente auf, die wir aus den Klassikern von King bereits kennen: einen zehnjährigen Jungen, der seinen ganz speziellen Kampf führen muss, Parallelwelten, unvorstellbare Kreaturen und natürlich die Freundschaft.

The Talisman ist die Geschichte von Jack Sawyer, der das Leben seiner Mutter Lily retten muss. Sie ist nämlich an Krebs erkrankt, und das einzige, was ihr helfen kann, ist der geheimnisvolle Talisman.
Jack hört von einem Mann namens Speedy Parker von einer Parallelwelt, die neben der unseren existiert. Von einer Welt, in der er viel schneller reisen kann, als hier bei uns, da seiner Mutter nicht mehr viel Zeit bleibt. In dieser Parallelwelt haben viele hier bei uns lebenden Menschen ihr Pendant, ihren Twinner. Dort ist Jack niemand geringerer als Jason, der Sohn der Königin Laura DeLoessian, wobei die Königin auch in der Parallelwelt ihren Kampf zu kämpfen hat.
Auf seinem Weg versuchen natürlich viele, Jack daran zu hindern, das Leben seiner Mutter zu retten. Am ehesten wohl Morgan Sloat, ein alter Freund des verstorbenen Vaters von Jack. Aber Jack findet in dieser anderen Welt auch Weggefährten und Freunde, die ihm in beiden Welten behilflich sind.

The Talisman ist eine schöne Fantasy-Geschichte, ein Roman, der das Talent beider Autoren eindeutig beweist. Infolge der Tatsache, dass wir mindestens eine Parallelwelt antreffen, lässt uns unweigerlich an den Dunklen Turm-Zyklus von King denken, dem in der Fortsetzung Black House eine noch größere Rolle zukommt. Aber darüber etwas später mehr...

2012/02/28

Ab in die Versenkung!

So langsam denke ich, das berühmteste soziale Netzwerk ist das, was die E-Mail einmal war. Damals, als das Versenden von elektronischen Computernachrichten noch etwas Neues, Ungewöhnliches für uns war, bekam man nämlich so in etwa jeden Tag Witze, Kettenbriefe, humorvolle Bilder als Anhang usw. Es verging kaum ein Tag, an dem man so etwas nicht in seinem elektronischen Postfach vorfand. Und natürlich meistens gleich weiterschickte, wenn die Sache witzig genug war, oder womöglich zum Nachdenken anregte.

Seit einigen Jahren ist das anders. Ich bekomme nur mehr ab und zu derartige E-Mails, und oftmals sind es leider Sachen, an die ich mich noch genau erinnere, die ich kenne und vielleicht sogar bereits zum x-ten Mal als Kettenbrief bekomme. Deshalb wird von mir heute Vieles von dem Wenigen gar nicht mehr weitergeschickt, sondern landet gleich im virtuellen Mülleimer.

Parallel zu dieser Erscheinung hat nun aus Good Old America das allseits bekannte „Gesichtsbuch“ die Welt erobert und die meisten von uns in ihren Bann gezogen. Zugegeben, es gibt (noch) einige Wenige, die nicht (mehr) dabei sind, aber wer dort präsent ist, kann wohl bestätigen: Was früher in E-Mails um den Globus wanderte, wird nun dort verzapft. Viel Neues, aber gelegentlich auch altbekannte Sachen.
Leider denken viele gar nicht darüber nach, was sie von dem posten, was sie gerade gesehen, gelesen oder zugeschickt bekommen haben, sodass ein großer Teil der Informationen tatsächlich uninteressant und belanglos ist.

Und dann gibt es noch die Typen, die zu allem ihren politisch angehauchten Senf abgeben müssen. Wenn man sich die Nachrichten von einigen Leuten ansieht, dann hat man den Eindruck, ihr Leben besteht aus nichts anderem, als einigen Posts zu ihrer Arbeit und der aktuellen politischen Lage im Land, wobei sie natürlich aktuell mehr als kritisch eingestellt sind. (Ich bin gespannt, wie sich das ganze ändert, wenn es einmal einen Wechsel an der Spitze des Staates geben wird...)

Zum Glück hat man einerseits bei E-Mails die Möglichkeit, sofort auf Löschen zu gehen. Wenn der Absender „vorbelastet“ ist, oder die Betreffzeile einen bereits auf die Palme treibt, braucht man die Nachricht gar nicht erst zu öffnen.
Und im berühmtesten sozialen Netzwerk mache ich nun schon seit einiger Zeit von der wunderbaren Möglichkeit Gebrauch, die Nachrichten bestimmter Leute von Vornherein in der Versenkung verschwinden zu lassen, eben aus den oben genannten Gründen. Auf diese Weise muss ich mich nicht unnötig aufregen, oder mich durch belanglose Informationen zu den wirklich nützlichen, hilfreichen oder witzigen Nachrichten durcharbeiten, die natürlich auch im „Gesichtsbuch“ zu finden sind. Gäbe es diese Funktion nicht, würde ich womöglich nicht mehr dabei sein.

2012/02/23

Ich bin ich

Heute wird es mal etwas philosophisch hier. Kennt ihr auch dieses Gefühl: Da spricht man zu oder mit jemandem, den man noch nicht kennt, oder erst einige Male gesehen hat, und ständig hat man das Gefühl, das Gegenüber wünscht einen auf den Mond! Obwohl man eigentlich nicht einmal die Möglichkeit hatte, einen besonderen Grund dafür zu liefern. Oder man spürt, dass der Andere stets nur darauf wartet, wann man einen kleinen Fehler macht, etwas vergisst.
Gesten und Mimik verraten viel über den Menschen – das kann Fluch und Segen zugleich sein. Und in solchen Fällen spürt man am Blick des Gegenübers, an kleinen Reaktionen, Bewegungen und an der Körperhaltung, wie er sich uns gegenüber verhält, was er über uns denkt.

Die Gründe dafür können wohl sehr vielschichtig sein: von der beruflichen Eifersucht über die eigene Erfolglosigkeit bis hin zu einer pessimistischen, menschenverachtenden Grundhaltung ist die Palette ziemlich breit, denke ich. In solch einer Situation so weiterzureden und weiterzuhandeln, wie bis dahin, fällt wahrlich nicht leicht, aber man muss sich einige Dinge vor Augen führen, dann dürfte das schon klappen. Das ist zumindest bei mir so.

Zunächst einmal kann ich über mein Gegenüber in solchen Fällen gar nichts Schlechtes denken, weil ich ihn überhaupt nicht kenne! Insofern ist solch ein oben beschriebenes Verhalten für mich von Vornherein unverständlich. Im späteren Verlauf, oder bei weiteren Begegnungen kann man versuchen, den Anderen mit seinen Argumenten oder seinem Wissen zu überzeugen. Ob das klappt, ist natürlich fraglich, da auch das von ihm negativ interpretiert werden könnte. Und schließlich kann man den anderen als Person ganz einfach ignorieren, die notwendigen Aufgaben mechanisch hinter sich bringen und die ganze Situation so schnell wie möglich vergessen. Das ist wohl für beide kurz und schmerzlos.

Alles andere führt nur dazu, dass man an sich selbst zu zweifeln beginnt, an Mut, Kraft und Selbstvertrauen verliert und damit genau das erreicht wird, was sich der Andere aus einem unerklärlichen Grund erhofft. Wird ein bestimmtes Verhalten oder eine Aussage kritisiert, dann sollte man darüber natürlich nachdenken und feststellen, ob die Kritik berechtigt ist. Wenn jedoch – wie in diesem Fall – eine negative Grundhaltung dazu führt, dass man als Person oder Persönlichkeit abgelehnt wird, dann gibt es keine solche Möglichkeit, schließlich würde man dann das aufgeben, was und wer man ist.

2012/02/05

Wehwehchen

Unser Sohnemann und ich sammeln in diesen Tagen parallel diverse Verletzungen. Er, weil er sich nunmehr seit einigen Tagen überall festhaltend auf zwei Beine stellt, ihm aber hin und wieder die Kraft ausgeht und er hinfällt. Aber auch beim Krabbeln auf allen Vieren ist ihm schon einige Male ein Hindernis in den Weg gekommen, sodass er bereits einige blaue Flecken aufweisen kann.
Und ich, weil er noch jegliche Feinmotorik vermissen lässt, wenn wir ihm nahe kommen, oder wenn ich mit ihm herumtobe. An Streicheln oder zärtliche Berührungen ist seinerseits natürlich noch nicht zu denken, sodass ich bisher neben zahlreichen gesammelten Kratzern auch einige Büschel Haare lassen musste.
So läuft das aber nun einmal: Es müssen noch einige Wochen und Monate vergehen, bis er zumindest die Grobmotorik hinter sich lässt und ich weniger abbekomme. Was seine Verletzungen betrifft, so denke ich, dass es besser ist, wenn wir uns schon jetzt auf etliche Blessuren und Wehwehchen einstellen, zumal er ja voraussichtlich in diesem Frühjahr auf zwei Beinen unterwegs sein und die Gegend unsicher machen wird.

2012/01/14

Scheinheilig

Erstens mag es in unserem Land zurzeit einige Probleme und Schwierigkeiten geben, das ist ganz klar. Nicht alles läuft so, wie man sich das vorgestellt hat und wünschen würde, politisch und wirtschaftlich gibt es Entscheidungen, die man gerne ändern oder rückgängig machen würde.
Zum zweiten hat auch jeder das Recht, seine Meinung kundzutun und sich Gedanken über das zu machen, was gerade in der Heimat passiert. Auch dann, wenn man aus irgendeinem Grund dauerhaft nicht in dem Land lebt, in dem man geboren wurde.

Es hat aber schon was, wenn das auf folgende Art und Weise geschieht, die ich mit einem Wort gar nicht charakterisieren könnte: Man stelle sich vor, dass sich ein-zwei Menschen, die seit Jahren nicht mehr in eigenen Gefilden, sondern im Land der unbegrenzten Möglichkeiten leben und ab und zu mal zu Besuch nach Hause kommen, sich gerade auf einer Kreuzfahrt mit einem Luxusliner irgendwo in der Karibik befinden.
Die Fotos der Kreuzfahrt werden natürlich für jedermann sichtbar im beliebtesten sozialen Netzwerk zur Schau gestellt. Zwischendurch werden jedoch auch Berichte und Kommentare darüber veröffentlicht, wie schlecht es doch den Menschen in der Heimat geht, in welch falsche Richtung sich die Sachen dort entwickeln, und dass die Opposition so schnell wie möglich an die Macht kommen sollte, um das Ruder herumzureißen, solange das noch geht.

Wie gesagt, ich könnte diese mehr als dissonante Situation nur schwer mit einem Wort charakterisieren, aber die obige Beschreibung wird wohl ausreichen, um zu zeigen, wie heuchlerisch und scheinheilig ich solch ein Verhalten finde. Das ist ganz einfach traurig, man kann nur den Kopf darüber schütteln.

2012/01/12

K. M. zum Geburtstag

Es ist schon etwas Besonderes, wenn ein Freund Papa wird. Bis zum heutigen Tag hatte ich nur Freunde – besser gesagt Freundinnen – die Mama geworden sind, aber ab heute ist das anders. Klar, einige entferntere Freunde von mir, mit denen ich mich ab und zu mal zu einem Gläschen treffe, sind schon Väter, aber im engen Freundeskreis war dies bisher nicht der Fall.

Zugegeben, nach der Geburt der Nichte, des Neffen und natürlich des eigenen Sprosses mag das kein weltbewegendes Ereignis sein, aber es prägt einen. Zumal die kleine M. ein Mädchen geworden ist, was anfangs noch keinen wirklich großen Unterschied machen, aber nach einigen Monaten sicherlich eine andere Erfahrung im Vergleich zum eigenen Kind sein wird, wenn wir uns dann austauschen.

Willkommen bei uns, kleine M.! Liebe Deine Eltern und Mitmenschen, mach das Beste aus Deinem Leben und nutze Deine Chancen – mit fairen Mitteln, für die Du Dich nicht zu schämen brauchst. Insbesondere aus sprachlicher Sicht wirst Du einen gewaltigen Vorteil im Vergleich zu Deinen Mitmenschen haben, das ist ein Schatz, den du stets gut hüten solltest.

Genieße das Leben, lerne die Welt kennen, sammle viele Eindrücke und entdecke den Ort, der Dir und uns zum Zuhause gegeben wurde. Dazu wünsche ich Dir alles Liebe und Gute, vor allem gute Gesundheit!

Willkommen bei uns, kleine M., wir haben schon auf Dich gewartet! „Sei treu, sei tapfer, sei standhaft. Alles andere ist Finsternis.“

2012/01/09

Wer gibt Gas, wer will Spaß?

Momentan schießen bei uns die Spritpreise gerade in astronomische Höhen. Wie ich gehört habe, ist die Situation auch anderswo in Europa nicht viel besser, aber bei uns in Ungarn sind sie im Vergleich zum Durchschnittsverdienst der Menschen langsam wirklich unerträglich. Viele, die an den Landesgrenzen leben, tanken bereits in einem der umliegenden Länder, weil es sich schon längst mehr lohnt, als im eigenen Land zu tanken.
Nicht, dass wir selber so viel mit dem Auto unterwegs wären. Zum Glück ist uns der Wagen mit der Dame des Hauses nicht an den Allerwertesten gewachsen, sodass wir überwiegend mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind und das Auto vor allem für Einkäufe und Familienbesuche – meist am Wochenende – nutzen. Öffentliche Verkehrsmittel sind zwar auch nicht gerade billig, aber immerhin noch günstiger, als Autofahren in diesen Wochen. Wobei Letzteres, wie allgemein bekannt, nicht nur viel Geld, sondern oft auch viel Nerven kostet.

Wenn das mit den Preisen für Benzin und Diesel so weitergeht, dann könnten wir schon bald zum Zustand zurückkehren, als das Auto noch eine verhältnismäßig neue Erfindung war und sich tatsächlich nur die Créme de la Créme der Gesellschaft diesen Luxus leisten konnte. Es fuhren noch kaum Wagen auf den Straßen und – wie ich das so vom Hörensagen weiß – grüßten sich nicht nur Motorrad- oder LKW-Fahrer, wie das heute noch mancherorts üblich ist, sondern auch die Autofahrer, da so wenige von ihnen auf den Straßen unterwegs waren. Kaum vorstellbar heute...
Mal sehen, wie sich die Situation entwickelt, es hängt natürlich viel vom Ölpreis und der momentanen Weltwirtschaftskrise ab. Von einigen innenpolitischen Schwierigkeiten gar nicht erst zu sprechen, die die Wechselkurse derzeit negativ beeinflussen.