2014/09/30

Der Tod ist groß

Ein Todesfall ist ja immer etwas Schreckliches, unabhängig davon, ob es um Jung oder Alt, um eine lange Krankheit oder ein plötzliches Ableben geht. Und auch unabhängig davon, ob man die betroffene Person gekannt hat oder nicht.
Manchmal kann das Leben wirklich grausam sein. Das habe ich mir gedacht, als ich vom Tod einer jungen Frau vor einigen Tagen erfahren habe. Persönlich kannte ich sie nicht, sie war eine Freundin einer Bekannten, die mir ihr Schicksal anvertraut hat. Die an Bluthochdruck leidende junge Frau, die deswegen angeblich auch behandelt wurde, erlitt vor kurzem eine Hirnblutung, fiel ins Koma und starb einige Tage später, nur einen Tag nach ihrem dreißigsten Geburtstag. Ich weiß, der Tod kennt weder Zahlen, noch Termine – oder kennt sie womöglich viel zu genau –, aber das ist trotzdem grausam. Insbesondere für die Angehörigen und die Freunde der Betroffenen.

In solchen Momenten fragt man sich vieles, es geht einem so viel durch den Kopf, dass man das gar nicht niederschreiben könnte. Und solche Geschichten erinnern einen immer wieder daran, was wirklich wichtig im Leben ist, was man von den Dingen und Menschen halten sollte, die einen Tag für Tag nerven oder einem die Zeit rauben. Leider verfliegt die Wirkung solch schrecklicher Nachrichten oft viel zu schnell, und der Alltag holt einen rasch ein.
Versuchen wir, uns das obige tragische Schicksal diesmal ein wenig länger in Erinnerung zu rufen, wenn im täglichen Leben etwas nicht so klappt, wie wir es uns vorstellen. Schließlich gibt es wichtigere Dinge und größere Probleme, als die, mit denen wir uns womöglich gerade befassen müssen.

Diese traurige Geschichte erinnerte mich an das schöne und äußerst passende Gedicht Schlußstück von Rainer Maria Rilke:

Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.

2014/09/28

A day in the life of...

Und wieder einmal bin ich mit dem heutigen Tag ein Jahr älter geworden. Die Zeit rast mit voranschreitendem Alter wirklich schnell. Tage, Wochen, Monate und auch Jahre vergehen fast wie im Flug. Mit ein bisschen Übertreibung könnte man sagen: Gestern war ich noch dreißig, heute bin ich schon vierunddreißig. Oder wie es die Dame des Hauses anlässlich des heutigen Jubiläums treffend formuliert hat: Unglaublich, dass ich zehn Jahre jünger war als heute, als ich sie kennen gelernt habe…
Der Tag war eigentlich nicht außergewöhnlich, jedoch sehr schön. Wenn man von etlichen Angehörigen und Freunden beglückwünscht wird, telefonisch, per E-Mail, SMS und dem „Gesichtsbuch“, dann kann das nur ein schöner Tag sein, oder? Dass man bestimmten Menschen einfällt, dass sich auch Leute, die man nicht auf der Rechnung hatte, die Zeit nehmen, um zumindest beim „Gesichtsbuch“ zu gratulieren. Und besonders schön ist immer, wenn man an seinem Geburtstag nicht arbeiten muss und mit der Familie zusammen sein kann, so wie heute.
Ein bisschen enttäuschend dagegen ist für mich meistens der 29. September, an dem es so weitergeht, wie vor dem Geburtstag. Rein in den Alltagstrott, Schluss mit lustig. Da hat man ja nicht einmal das, was man zu Weihnachten genießen kann: noch zwei Tage Ruhe und Entspannung (und eine verhältnismäßig ruhige Woche) nach Heiligabend. Aber was soll’s: Man kann nicht alles haben, ansonsten würde man ja Weihnachten weniger zu schätzen wissen!

2014/09/06

Fliegender Zirkus

Als jemand, der mit den (Wiederholungen von) Monty-Python-Filmen und -Sketchen groß geworden ist, die ein durchaus prägendes Erlebnis für mich waren und sind, durfte ich mir natürlich die Reunion- und zugleich Abschlussvorstellung der Comedy-Truppe nicht entgehen lassen. Dank der Aufzeichnung und der Aufnahme ins Kinoprogramm konnten auch wir hier, etliche Tausend Kilometer von der O2-Arena in London entfernt, die Show genießen, die den Titel Monty Python Live (mostly): One Down, Five To Go trug.
Von den insgesamt zehn Abschiedsvorstellungen war dies die angeblich allerletzte am 20. Juli, und wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt, denke ich, dass es auch so bleiben wird. (Auch wenn sich vor ein paar Jahren auch diese Reunion niemand vorstellen konnte.) Das mit einigen Gesangs- und Tanzeinlagen bzw. Choreografien angereicherte Programm war natürlich ein Best-of mit den denkwürdigsten Sketchen der Truppe. Das meiste wurde dabei live auf der Bühne präsentiert, aber etliche Einspieler ließen die Originalversion des Monty Python’s Flying Circus wieder aufleben.

Was mir sehr gefallen hat, war die Tatsache, dass die alten Sketche hie und da ein wenig verändert und der heutigen Zeit angepasst wurden. Man denke nur an die Sticheleien gegen John Cleese mit dem Verweis auf seine vier Ehen und seinen Scheidungsprozess, oder die Erwähnung der Reise-Dokumentationen von Michael Palin.
Ebenfalls erwähnenswert ist, dass den Komikern wirklich anzusehen war, wie sehr sie den Auftritt genießen. In etlichen Szenen musste der eine oder andere selbst lachen bzw. sich das Lachen verkneifen. Kein Wunder, schließlich folgte Gag auf Gag, und selbst hart gesottene Fans bekamen fast schon Muskelkater im Gesicht.
Alles in allem war es ein großartiges Kinoerlebnis, auch wenn es einiges aus dem Live-Auftritt nicht in die Kinoversion geschafft hat. Aber schließlich müssen sich ja die Herren von Monty Python auch etwas für die DVD-Version aufheben, sonst würden sie ja weniger Menschen kaufen.